Montag, 29. Juni 2009

Die letzten Tage in Wanganui...

Nach gut 4 Monaten hier rueckt mein Aufenthalt dem Ende zu. Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist!

Waehrend diesen Monaten habe ich mich sehr gut eingelebt und hier ein 2. zu Hause gefunden. Die Arbeit im Hostel und in der Schule stellte sich als eine einmalige und lehrreiche Erfahrung heraus. Mehr als einmal zweifelte ich dabei an mir selbst, aber auch an der neuseelaendischen Gesellschaft. Das Schulsystem unterscheidet sich enorm von Unserem. Viele Maedchen zeigen keinerlei Respekt gegenueber den Lehrern. Manchmal war ich kurz davor, einfach wegzurennen. Wieso sollte ich versuchen, diesen respektlosen und frechen Goeren etwas beizubringen?
In der neuseelaendischen Schule sind alle akademischen Levels vorhanden. Das macht die Arbeit fuer den Lehrer, aber auch fuer die sogenannte "teachers aid" (wie man mich ebenfalls nannte) enorm schwierig. Einige Schueler kommen im Unterricht schlicht und einfach nicht mit, Andere wollen nichts machen. Viele Lehrer koennen mit den Verhaltensauffaehligkeiten einiger Schuelerinnen nicht umgehen.
Diejenigen Schuelerinnnen, die nicht in die normalen Klassen geschickt werden koennen, arbeiten im sogennanten "learning center". Dort machen sie gewoehnlich so spannende Sachen wie Zeichnen, Stricken, Lesen oder gar nichts. Es braucht unbeschreiblich viel Geduld, mit diesen "special needs" Maedchen zu arbeiten. Und als 'teachers aid" verdient man ueberigens nur 12 Dollar pro Stunde- ein Witz, oder?

Vor allem wenn man voluntaer arbeitet, erwartet man ein bisschen Dankbarkeit. Als ich im Altersheim gearbeitet habe, bekam ich immer unbeschreiblich viel Dankbarkeit fuer meine Arbeit. Hier ist das allerdings ein bisschen anders! Ich denke aber, dass diese Tatsache ein wichtiger Teil meiner Erfahrung war. Es macht einem bewusst, dass man "sein Ding" durchziehen muss, sogar wenn scheinbar alle gegen einem sind.

Schliesslich waren viele Girls dankbar, dass ich mir ihre Probleme anhoerte und versuche, zu helfen. Dies machte mich oft traurig und ratlos: manchmal kann man eben nicht helfen, manchmal weiss man einfach nicht wie. Einige der Maedchen gehen durch die normalen Probleme der Pubertaet; andere kommen auf Abwege. Viele haben Problem zu Hause und werden deshalb ins Hostel geschickt.



Im Moment bin ich doch sehr traurig, dass ich am Freitag von hier weggehen werde. Ich habe schon ein paar Briefe und Zeichnungen bekommen=)

Nur eines habe ich hier immer vermisst: ich wollte nur EINMAL in Ruhe Fernseh schauen...=)

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