Mittwoch, 2. September 2009

Re-entry Schock?

Die ersten Wochen zurueck in der Schweiz waren ein emotionales Auf und Ab fuer mich. Man hatte uns bereits im Final Camp erklaert, dass dieser "re-entry schock" ganz normal sei und jeder so etwas fuehlen wuerde. Doch das es SO schlimm ist, haette ich nicht gedacht! Tatsaechlich konnte ich mich anfangs fast nicht mehr in der Schweiz zurecht finden.
Bereits das Auspacken meiner Sachen brachte mich vor die ersten Schwierigkeiten: ich fuehlte mich wie ein Fremder in meinem eigenen Zimmer, denn ich hatte voellig vergessen, wo ich was gelagert hatte! Staendig musste ich alle Schraenke und Schubladen oeffnen, weil ich einfach nichts finden konnte.
Die technischen Geraete in unserem Haus waren ebenfalls ein Raetsel fuer mich: Wie bedient man eine so moderne Wasch- oder Kaffeemaschine?!? Anfangs wurde ich oft ausgelacht, weil ich offenbar elementare Sachen vergessen hatte.
In den ersten Wochen hatte ich viel Kontakt zu den anderen Volunteers. Alle berichteten von aehnlichen Erfahrungen.
Es kam mir so vor, als ob niemand wirklich an meinen Geschichten interessiert ist oder meine Fotos sehen moechte. Natuerlich weiss ich, dass ich dabei falsch liege. Man interessiert sich fuer mein Neuseeland-Abenteuer. Aber man will auch nicht IMMER darueber reden. Ich aber schon! Es gibt schliesslich soooo viel zu erzaehlen.
Der schwierigste Teil war aber das Wieder-Angewoehnen an das stressige, schnelle Leben in der Schweiz! Ein Jahr lang hatte ich ohne den geringsten Stress oder Zeitdruck vor mich hin gelebt, einfach jede Sekunde genossen. Und jetzt? Der Bus wartet nicht auf mich! Hier muss man puenktlich sein. Und vor allem ganz schoen schnell. Dies machte mir anfangs schwer zu schaffen.

Nun, nach mehr als einem Monat wieder zu Hause, habe ich mich recht gut eingelebt. Trotzdem schwelge (ist das ueberhaupt ein Wort?!?) ich oft in alten Erinnerungen von Neuseeland. Ich vermisse dieses wunderbare Land. Ich werde sicher bald wieder einmal zurueckkehren...

GOODBYE NEW ZEALAND AND WELCOME BACK TO SWITZERLAND!!




Nun war es also soweit: nach einem Jahr musste ich mein temporaeres zu Hause verlassen. Nach "Hause" gehen. Ganz schoen komisch. Was wuerde mich dort erwarten? Waren alle und alles immer noch gleich, oder hatte es Veraenderungen gegeben? Denn ICH hatte mich doch ganz schoen veraendert.
Im Gepaeck hatte ich nicht nur jede Menge Souvenirs, sondern auch viele neue Eindruecke und unvergessliche Erfahrungen.
Als wir im Flugzeug sassen, unterdrueckte ich meine Traenen. Ich war einerseits traurig, dieses wunderbare Land und meine neuen Freunde verlassen zu muessen, freute mich andererseits aber auch sehr auf alle Menschen in der Schweiz. Kann man ueberhaupt so viel gleichzeitig fuehlen? Hmmmm. Ja, das geht. Denn genau so habe ich mich doch schon vor meiner Abreise nach Neuseeland gefuehlt!
Wir verbrachten einige Tage in Singapur, bevor wir uns entguehltig auf den Weg nach Zuerich machten. Singapur ist eine unglaublicher Ort, vor allem wenn man ein Jahr lang in Neuseeland gelebt hat und an so grosse Menschenmengen nicht mehr gewoehnt ist! Ueberall bloss Autos und Haeuser. Wo sind denn die Schafe?!? Ich erlebte einen ziemlichen Kulturschock und war sehr froh, als wir diese Grossstadt nach zwei Tagen wieder verliessen.
Schliesslich kamen wir in Zuerich an. In diesem Moment ueberwaeltigte mich die Freude. Meine zwei besten Freundinnen waren extra zum Flughafen gekommen!!
Die ersten Tage waren in der Schweiz waren einfach unglaublich...aber dazu mehr im naechsten Beitrag.

Dienstag, 25. August 2009

FINAL CAMP ODER EIN SPRUNG IN DIE TIEFE

Noch einmal traf sich unsere Volunteer-Gruppe zu einem letzten Camp in Tauranga. Den ersten Tag verbrachten wir damit, ueber unsere Erfahrungen, Schwierigkeiten, Aengste, Zukunftsplaene und schoensten Momente hier in Neuseeland zu reden. Dabei gab es einiges zu lachen, aber auch zu schmunzeln. Wir erinnerten uns an den Moment, als wir uns alle zum aller ersten Mal begegnet waren, wie wir naiv und unwissend auf das Bevorstehende gewartet haben. Nun- ein Jahr spaeter- hatten wir uns alle veraendert. Wuerde uns das einleben zu Hause schwer fallen? Konnten wir uns wieder so gut in das altbekannte System integrieren? Re-Entry Schock nennt sich das, das Einleben "zu Hause". Und wie sich spaeter heraus stellen sollte, ist dies eine genau so wichtige Erfahrung wie das Austauschjahr selber.

Der zweite Tag war eine Mutprobe. Neuseeland ist immerhin das Land der Extreme; man kann also nicht nach Hause gehen, ohne irgendeinen Extremsport gemacht zu haben. Und genau das taten wir. Obwohl ich mir ja IMMER geschworen hatte, dass ich NIEMALS freiwillig von einem Turm springen wuerde, tat ich es am Ende trotzdem=)
Ich entschied mich, zusammen mit einer Freundin zu springen. Und wir schrien, als wir vom 43 Meter hohen Turm in die Tiefe sprangen...und wir schrien...und wir schrien..wann ist es endlich vorbei?!? Irgendeinmal war es dann schliesslich vorbei..und es war mit Abstand das beste Gefuehl!! Wir waren soooo stolz auf uns!!!
Doch damit war es noch lange nicht vorbei: die zweite Aktion war der sogenannte "freefall xtreme". Dabei wurde man durch blasende Luft zum Schweben gebracht. Nachdem ich den Bungy ueberlebt hatte, konnte mich nichts mehr aus der Ruhe bringen. Besonders geniessen konnte ich es aber trotzdem nicht. Wir sollten in dieser unbequemen Flugposition ausharren (wobei die lustigsten Fotos entstanden sind=)) und auf die Anweisungen des Leiters warten. Leider konnte ich aber kaum atmen, so dass ich nur auf das Ende hoffte und schon gar nicht den Leiter beobachtete! Dieser liess mich etwa eine Minue "rumschweben", bis er mich von meinem Leiden erloeste. Ich war extrem erleichtert, als ich endlich wieder festen Boden unter den Fuessen hatte! Wir hatten ueberlebt=)

Schliesslich kam der Abschiedstag. Traenen flossen, Adressen wurden ausgetauscht und Versprechungen gemacht ("ich komme dich naechstes Jahr in Costa Rica besuchen!"). Voller Stolz hielten wir unser ICYE Zertifikat in den Haenden. Wir waren stolz auf uns, dass wir es alle durchgehalten hatte und nicht aufgegeben hatten. Auch wenn wir bald auf der ganzen Welt verteilt sein werden, wuerde uns doch das gemeinsame Erlebnis Neuseeland fuer immer verbinden. Ich bin sicher, dass ich hier ein paar Freunde fuers Leben gefunden habe!

Und nun mussten wir uns auf die Heimreise vorbereiten. Ganz schoen traurig.

Mittwoch, 19. August 2009

LETZTE REISE DURCH NEUSEELAND - COROMANDEL







Die letzten Tage unserer Reise verbrachten wir in Coromandel, der Halbinsel oestlich von Auckland. Das Highlight dabei ist die Cathedral Gove (guckst du Bild 4 und 5), der gewaltige Torbogen aus Stein.

LETZTE REISE DURCH NEUSEELAND - COROMANDEL





Dienstag, 18. August 2009

LETZTE REISE DURCH NEUSEELAND - ROTORUA, WO'S GANZ GEWALTIG STICKT







Schon lange bevor wir Rotorua erreichten, bemerkten wir den furchtbaren, schwefligen Gestank. Das ist tatsaechlich das Markenzeichen dieser Stadt: Es stinkt!! Ueberall ziehen dampfende Schwefelwolken auf.
Wie man dort wohnen kann, ist mir allerdings ein Raetsel. Trotzdem ist Rotorua ein beliebtes Touristenziel.
Wir besuchten unter Anderem den Lady Know Geysir (Bild 5), welcher jeden Tag puenktlich um 10.15 ausbricht. Heute wird das allerdings kuenstlich verursacht, damit die Touristen auch ja nicht all zu lange auf die Attraktion warten muessen. Die andere Hauptattraktion ist das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland (Bild 1-4), wo man die erstaunlichsten Sachen (mit und ohne Schwefel) bestaunen kann.
Der Hoehepunkt bildete wohl mein Schwefelbad. Als ob ich nicht schon vorher genug danach gestunken haette! Aber gesund soll's ja bekanntlich sein..=)

Dienstag, 11. August 2009

LETZTE REISE DURCH NEUSEELAND - ABSCHIED NEHMEN IN TE KUITI

Nun war es also soweit: Der Abschied nahte. Ein letztes Mal kehrte ich zusammen mit meiner Familie nach Te Kuiti zurueck, wo ich 5 Monate lang gelebt, gearbeitet und gelernt hatte. Ein letztes Mal besuchte ich das Altersheim, wo ich meine ersten Arbeitserfahrungen gesammelt hatte. Mein erster Arbeitstag war so klar in meinen Gedanken, als ob es gestern gewesen waere! Ich erinnere mich daran, wie ich anfangs den Geruch verabscheut hatte. Den Geruch nach alten Leuten, Spital und Tod. Ich erinnere mich daran, wie ich diese Arbeit bald so sehr geliebt habe, wie ich dabei dankbarer geworden bin, vielleicht sogar ein bisschen ueber mich selbst hinausgewachsen bin. Ja, diese Erfahrung werde ich sicher niemals vergessen!
Und als ich mich von allen verabschieden musste, unterdrueckte ich einige Traenen. Auch wenn mich meine Lieblinge im Altersheim bald vergessen haben, meine Erinnerungen werden fuer immer in meinem Herzen bleiben.

Montag, 10. August 2009

LETZTE REISE DURCH NEUSEELAND - WAITANGI





Fuer Neuseeland definitiv ein historisch wichtiger Ort. Hier wurde naemlich am 06.02.1840 der Vertrag von Waitangi zwischen den Maoris und den Vertretern der britischen Krone unterzeichnet. Dieser Vertrag bildet die Grundlage fuer den Staat Neuseeland. Die Maoris anerkannten damit die koenigliche Souveraenitaet und erhielten im Gegenzug den Schutz der Koenigin.
Auch heute noch ist Waitangi Day ein offizieller Feiertag in Neuseeland.

IMPRESSIONEN





LETZTE REISE DURCH NEUSEELAND- NORTHLAND UND EIN GROSSES WIEDERSEHEN









Nach einem Jahr traf ich meine Familie endlich wieder. Was fuer ein wunderbares Wiedersehen!
Natuerlich nutzten ich die Gelegenheit, um ihnen ein bisschen von meinem temporaeren zu Hause zu zeigen. Nach 2 Tagen in der Grossstadt Auckland (wo das Jetlag verarbeitet wurde=)) machten wir uns auf ins Northland.
Erster Stopp: Die riesen Sandduenen. Und nein, wir haben dabei keinen Abstecher in die Sahara gemacht! Neuseeland ist eben sehr vielseitig =). Dort konnte man uebrigens Schlitten fahren. Das war allerdings nicht ganz einfach, da man dabei etwa eine Tonne Sand ins Gesicht bekommen hatte.
Der noerdlichste Punkt Neuseelands (siehe Bild 1- 3) ist ein landschaftliches Paradies. In der Geschichte der Maoris ist dieser Ort ebenfalls etwas Besonderes: Man sagt, dass von dort aus die Seelen der Verstorbenen nach Hawaikii, dem Paradies, wandern. Und ich muss schon sagen, eine gewisse "Magie" habe ich dort durchaus gespuehrt!

Montag, 29. Juni 2009

Die letzten Tage in Wanganui...

Nach gut 4 Monaten hier rueckt mein Aufenthalt dem Ende zu. Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist!

Waehrend diesen Monaten habe ich mich sehr gut eingelebt und hier ein 2. zu Hause gefunden. Die Arbeit im Hostel und in der Schule stellte sich als eine einmalige und lehrreiche Erfahrung heraus. Mehr als einmal zweifelte ich dabei an mir selbst, aber auch an der neuseelaendischen Gesellschaft. Das Schulsystem unterscheidet sich enorm von Unserem. Viele Maedchen zeigen keinerlei Respekt gegenueber den Lehrern. Manchmal war ich kurz davor, einfach wegzurennen. Wieso sollte ich versuchen, diesen respektlosen und frechen Goeren etwas beizubringen?
In der neuseelaendischen Schule sind alle akademischen Levels vorhanden. Das macht die Arbeit fuer den Lehrer, aber auch fuer die sogenannte "teachers aid" (wie man mich ebenfalls nannte) enorm schwierig. Einige Schueler kommen im Unterricht schlicht und einfach nicht mit, Andere wollen nichts machen. Viele Lehrer koennen mit den Verhaltensauffaehligkeiten einiger Schuelerinnen nicht umgehen.
Diejenigen Schuelerinnnen, die nicht in die normalen Klassen geschickt werden koennen, arbeiten im sogennanten "learning center". Dort machen sie gewoehnlich so spannende Sachen wie Zeichnen, Stricken, Lesen oder gar nichts. Es braucht unbeschreiblich viel Geduld, mit diesen "special needs" Maedchen zu arbeiten. Und als 'teachers aid" verdient man ueberigens nur 12 Dollar pro Stunde- ein Witz, oder?

Vor allem wenn man voluntaer arbeitet, erwartet man ein bisschen Dankbarkeit. Als ich im Altersheim gearbeitet habe, bekam ich immer unbeschreiblich viel Dankbarkeit fuer meine Arbeit. Hier ist das allerdings ein bisschen anders! Ich denke aber, dass diese Tatsache ein wichtiger Teil meiner Erfahrung war. Es macht einem bewusst, dass man "sein Ding" durchziehen muss, sogar wenn scheinbar alle gegen einem sind.

Schliesslich waren viele Girls dankbar, dass ich mir ihre Probleme anhoerte und versuche, zu helfen. Dies machte mich oft traurig und ratlos: manchmal kann man eben nicht helfen, manchmal weiss man einfach nicht wie. Einige der Maedchen gehen durch die normalen Probleme der Pubertaet; andere kommen auf Abwege. Viele haben Problem zu Hause und werden deshalb ins Hostel geschickt.



Im Moment bin ich doch sehr traurig, dass ich am Freitag von hier weggehen werde. Ich habe schon ein paar Briefe und Zeichnungen bekommen=)

Nur eines habe ich hier immer vermisst: ich wollte nur EINMAL in Ruhe Fernseh schauen...=)

Sonntag, 28. Juni 2009

I WISH I COULD FLY=)








Am Samstag ging dieser Traum tatsaechlich in Erfuellung!

Ich wurde eingeladen, mit einem Paragleiter aehnlichen Ding zu fliegen. Das geschieht eben, wenn man immer alle Einladungen annimmt...!

Nun ja, also ich dieses Ding sah, zweifelte ich doch ein bisschen. Kann es ueberhaupt fliegen?
Ich war skeptisch. Sollte ich mein junges Leben wirklich fuer 10 Minuten hoch oben im Himmel aufs Spiel setzen? Klar doch=)
Ich schrie innerlich um Hilfe, als wir abhoben. Es war schrecklich aber gleichzeitig das beste Erlebnis, das ich jemals in meinem Leben gehabt hatte (was vielleicht nicht so viel Sinn macht=))

Es fuehlte sich so an, als ob man bloss auf einem Stuhl in der Luft sitzen wuerde. Ich konnte kaum zur Seite schauen. Als typischer Tourist hatte ich natuerlich-sogar ueber den Wolken- meine Kamera griffbereit. Guckst du Fotos oben!

Als wir nach 10 Minuten wieder auf sicherem Boden ankamen, konnte ich nicht aufhoeren zu smilen. Mein Adrenalinschub hielt den ganzen Nachmittag an- sogar 2 Stunden spaeter war es immer noch unmoeglich fuer mich, still zu sitzen.

Alles in allem: eines der besten Erlebnisse hier in Neuseeland!!!!

Freitag, 26. Juni 2009

WAS DIE NATION BEWEGT

Im Moment wird hier ueber nichts anderes geredet. In den Zeitungen, im Radio, im Fernsehen: MICHAEL JACKSON IST GESTORBEN!!!!
Die Nation ist geschockt (vielleicht nicht ganz alle). Der gut 30 minuetige Bericht ueber den Tod des Saengers gestern abend ueberschattete alle anderen internationalen News.
Heute war sein Bild auf der Titel Seite der Zeitungen. Dies hat mich doch sehr erstaunt- noch nie vorher hat eine internationale Person die Ehre gehabt, auf die Titelseite zu kommen!!! Vielleicht sollte ich hier noch etwas zu den internationalen News anfuegen: diese Seite besteht meistens aus 5 Meldungen. Die eine Haelfte wird von einer riesigen Reklame einer oertlichen Metzgerei in Anspruch genommen. 2 der 5 Meldungen sind gewoehnlich etwas laenger (meistens Berichte ueber die USA oder den Irak). Die restlichen Berichte sind kurz gehalten; in 3 bis 4 Saetzen.
Nun ja, Michael Jackson hat es also geschafft- er hat ganze 2 SEITEN bekommen!!!!!!!!
Die Maedchen im Hostel gedenken ihm ebenfalls. Im Moment werden nur seine Songs gespielt. Und gestern beim Abendessen legten wir eine Schweigeminute ein. Leider hat es mit dem Schweigen nicht ganz geklappt...=)
Ja, die Nation ist bewegt=)

(alle meine Ausfuehrungen beziehen sich auf die oertlieche Zeitung von Wanganui)

Dienstag, 23. Juni 2009

KIWIANA

Was ist typisch fuer die Kiwis und Neuseeland? Hier sind einige Bespiele.


(ich moechte mich fuer mein undeutsches Deutsch entschuldigen, aber nach fast 11 Monaten hier haben meine Grammatikkenntnisse doch etwas gelitten=) Hoffentlich ist es immer noch lesbar.)



L&P (Lemon and Paeroa): Sprudelgetraenk, das sich durch seinen ungewoehnlichen Geschmack auszeichnet. Frueher stellten man es tatsaechlich in Paeroa her, wo man eine Quelle mit speziellem Wasser gefunden hatte. Jemand hatte die geniale Idee, Zitrone hinzuzufuegen- und fertig war das wundersame Getraenk!
Am Anfang mochte ich L&P ueberhaupt nicht. Aber da ich ja nun ein echter Kiwi bin *lol*, gehoert es mittlerweile zu meinen Lieblingsgetraenken.
In Paeroa gibt es diese RIESIGE L&P Flasche. Das kommt einem etwas merkwuerdig vor. Vor allem, weil der Busfahrer voller Stolz darauf hinweist ("watch, there is the bottle...").
Ich findes etwas amuesant, dass auf jeder Flasche "world famous in New Zealand" geschrieben steht. Neuseeland ist eben die Welt, eh?
http://en.wikipedia.org/wiki/Lemon_&_Paeroa (fuer Interessierte oder Unglaeubige)

Rugby: Kein Sport bewegt die Nation so sehr wie Rugby. Obwohl ich zugeben muss, dass ich viele Kiwis getroffen haben, die damit rein gar nichts am Hut haben.
Ich habe nur einmal ein Rugby Spiel live gsehen und ich muss sagen: die Emotionen waren ueberwaeltigend. Alle haben mitgefiebert, als ob es um Leben und Tod ginge. Egal ob gewinnen oder verlieren- hauptsache man schlaegt die Aussies!
Das nationle Team sind die All Blacks. Sie sind ausserordentlich beliebt und auch sehr gut.
Fuer Fans:
http://www.allblacks.com/
Ich geben zu: ich habe keine Ahnung von den Rugby Regeln...

Bungee jumping: Es soll ja Leute geben, die sich freiwillig von Haeuser, Tuermen, Bruecken oder Sonstigen stuerzten. Dafuer ist Neuseeland sicher der ideale Platz! In Queenstown soll es die besten Moeglichkeiten geben. Der beste Sprung ueberhaupt ist aber der vom Sky Tower in Auckland, welcher 192 Meter hoch ist und somit das hoechste Gebaeude in der suedlichen Hemisphaere.
Nun ja, ich war tatsaechlich auf dem Sky Tower, habe aber keinen Drang empfunden, mich hinabzustuerzen (das schreibt man wohl auch nicht in einem Wort,oder?!?)
Waehrend dem Abschlusscamp naechsten Monat werden alle dazu "gezwungen", Bungee jumping zu machen. Da werde ich wohl die erste Person sein, die es NICHT tut..Jemand muss ja den Anfang machen=)

NICHT ZU VERGESSEN-SCHAAFE: In Neuseeland leben rund 4 Millionen Menschen und gut 50 MILLIONEN Schaafe. Neuseeland besitzt somit die 2. groesste Schafpopulation ueberhaupt.
Hier muss man wohl noch sagen, dass es sogar noch mehr Possums als Schaafe gibt! Naemlich rund 70 Millionen. Aber das ist eine andere Geschichte..
Zurueck zu den Schaafen: hier gibt es eigentlich gar nicht soooo viele. Auf der Sued Insel sieht das dagegen etwas anders aus- unendlich grosse Felder sind weiss, weil sie voller Schaafe sind.
So viel kann ich dazu auch nicht sagen..Ach ja, hier gibt es uebrigens "speed sheep shearing contests". Ist doch logisch,oder? Te Kuiti ist ja die Welthauptstadt des Schafschurs (siehe fruehere Artikel), wo natuerlich viele solche Conteste statt fanden.
Die Austalier mache uebrigens gerne Witze darueber: "there are 50 million sheep in New Zealand and 4 million of them think they are people". Hahaha, funny. Dabei haben die Aussies die groesste Schaafpopulation ueberhaupt! Eins zu Null fuer die Kiwis=)
Falls du aus irgendeinem Grund uebermaessig an Schaafen interessiert bist:
http://www.sheepmagazine.com/ (dort gibt es auch einen "sheep blog", ob der wohl interessanter ist als meiner...?)

Kiwi Frucht: Die Kiwis nennen die "Kiwi" nicht "Kiwi", sondern "Kiwi Frucht". Sonst waere man vor lauter "Kiwi" noch verwirrt. Nur um es klarzustellen: "Kiwi" ist entweder die Person, oder der Vogel, "Kiwi fruit" ist logischerweise die Frucht.
Es gibt drei verschiedene Arten: die Gruene, die Gelbe und die Baby Kiwi. Sie gilt uebrigens als die gesuendeste Frucht ueberhaupt.
Das alles habe ich waehrend dieser faszinierenden Kiwi-Tour in Te Puke gelernt. Der Tourfuehrer dachte wohl, ich sei etwas langsam. Er hat darum IMMER so LANGSAM und DEUTLICH Englisch gesprochen. Ich musste einfach lachen! (http://www.kiwi360.com/Kiwi360/WELCOME_IDL=7_IDT=538_ID=3025_.html)
Heutzutage werden gut 80 Millionen Kiwi Fruecht in 78 Laender exportiert.

Marmite: Dies ist ein salziger Brotaufstrich, der aus Hefe hergestellt wird. ABER ACHTUNG! Bei der Konsumation ist aeusserste Vorsicht geboten! Der Trick ist, dass man sein Toast mit nur ein bisschen Marmite bestreicht. Andernfalls ist es ungeniessbar. Man hat mich dazu gezwungen, Marmite zu probieren. Es war einfach schrecklich=)
Vegemite ist ueberigens das australische Produkt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Marmite (bei Wikipedia gibt es sogar einen aussergewoehnlich interessanten Artikel dazu!)

Pavlova: mhhhhhhhhhhhhh.. Dies ist ein Dessert, welches aus Merinque und Schlagsahne besteht. Dekoriert wird es dabei meistens mit Fruechten. Scheinbar ist es nach der nach der russischen Ballettaenzerin Anna Pavlova bennant.
Ich liebe Pavlova, deshalb wird dies auch das Dessert fuer mein Abschiedsessen sein.
Die Australier behaupten uebrigens auch, dieses Dessert erfunden zu haben. Jaja...Aber es waren die Kiwis!
(ich bin natuerlich voellig neutral in diesem Punkt=))
http://en.wikipedia.org/wiki/Pavlova_(food) (wenn ich das lese, werde ich einfach hungrig...)

Chocolate Fish: So nennt man Marshmellow ueberzogen mit Schokolade in einer Fisch Form. Der Chocolate Fish wird vor allem zur Belohnung gegeben. Im Altersheim war dies jeweils der Preis beim Housie Spielen. Die aelteren Herrschaften liebten das natuerlich. Normalerweise spielten wir immer so lange, bis jeder einen Gewinn erzielt hatte. Die merkwuerdigsten Dinge geschahen jedoch immer mit diesen Fischen: einige verschwanden, andere wurden gestohlen, andere nie wieder gefunden... Ja, jeder liebt den Chocolate Fish- sogar diejenigen, die nicht gerne Housie spielen=)

Jandals: Wir nennen sie auch gerne Flip Flops oder Sandalen. Die Kiwis lieben ihre Jandals jedenfalls- sogar im Winter trennt man sich nur ungern davon. Tatsaechlich habe ich heute (Winter=kalt=nicht das richtige Wetter fuer offenes Schuhwerk!!!) mindestens 5 Leute mit Jandals gesehen...unglaublich.
Noch eines: hier ist es absolut akzeptiert, Socken mit den Jandals zu tragen=) Obwohl es sooo doof aussieht.

Hangi: Das ist traditonnelles Maori Essen, welches unter dem Boden auf Steinen gekocht und erhitzt wird. Dazu gehoert Fleisch (waer haette es gedacht!), Kartoffeln, Kuerbisse, Karotten, Kumara (Suesskartoffel- waehrend der letzten 11 Monaten habe ich wohl mindestens 4mal pro Woche Kumara gegessen. Ich habe es sooooo satt!) usw.
Der Geschmack ist etwas gewoehnungsbeduerftig aber definitiv einen Versuch wert!

Fish&Chips: Nichts fuer Vegetarier oder Diaetliebhaber! So fettig, dass man es kaum glauben kann, aber so gut, dass man es einfach essen muss! Es gibt wohl nichts besseres, als an einem schoenen Sommertag Fish&Chips am Strand zu geniessen.
Deshalb ist Fish&Chips auch die Auswahl fuer mein Abschiedsessen...=)
Und da frage ich mich noch, warum ich so viel zugenommen habe...?

Das Wort "eh" (spricht ei): Bis jetzt hat noch nie jemand "eh" zu Kiwiana hinzugefuegt. Meiner Meinung nach ist es einfach erwaehnenswert. "Eh" kann immer und ueberall verwendet werden; bevorzugt am Ende eines Satzes. Dabei wird es wohl am besten mit "ist es nicht so?" und "oder?" uebersetzt. Natuerlich koennte man "eh" auch verwenden, wenn man etwas nicht verstanden hat.
Ein multifunktionnelles Wort eben, eh?



Montag, 15. Juni 2009

Die Maoris

Die Maoris sind die Einheimschen in Neuseeland. Man sagt, dass sie vor ungefaehr 1000 Jahren hier her gekommen sind. Heute sind rund 10% der Bevoelkerung Maoris- Maori ist zudem die 2. Landessprache nach Englisch.

Am Anfang fiel es mir ausserordentlich schwer, verschiedene Ortsnamen auszusprechen (wie zum Beispiel "Te Kuiti", wo ich 5 Monate lang lebte). In der Tat gibt es viele ungewoehnliche Namen hier, wie zum Beispiel Pipiriki, Whangamomona oder Kihikiriki (oder so aehnlich). Ich kenne nur die Regel, dass man ein "e" wie ein "i" und ein "wh" wie ein "f" ausspricht. Damit kommt man schon rech weit=)

Waehrend unserem ersten Camp im August besuchten wir eine Maori-Show in Rotorua. Obwohl das ganze sehr touristisch war, erlaubte es uns doch einen Einblich in diese faszinierende Kultur. Die Maenner fuehrten einen "haka" auf, den traditionellen Kriegs-Tanz. Die neuseelaendische Rugby Mannschaft (die all blacks) fuehren diesen uebrigens vor jedem internationalen Spiel auf. Zudem konnten wir ein "hangi" probieren (traditionelles Essen welches unter dem Boden gekocht wird).


Am Anfang des Schuljahres in Februar, wurden alle neuen Schuelerinnen und Lehrer mit einem sogenannten powhiri begruesst. Alle Neuankoemmlinge mussten sich dabei gegenueber (es hat ganz schoen lange gedauert, bis mir dieses Wort auf Deutsch in den Sinn gekommen ist!!) der Rektorin und den sonstigen wichtigen Personen setzen. Zuerst sang dann ein Maori-Mann, der vor uns (den Neuankoemmlingen) stand. Eine Maori-Frau, welche neben der Rektorin war, antwortete ihm, ebenfalls singend. So ging es dann ein Weilchen hin und her. Ich habe natuerlich kein Wort verstanden. Danach wurden wir aufgefordert, die wichtigen Personen mit dem sogenannten "hongi" zu begruessen. Dabei drueckt man seine Nase and Die des Gegenuebers; man teilt dadurch symbolisch dessen Atem.
Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich meine Nase and Die des Maori-Mannes druecken musste! Er schuettelte mir zuerst die Hand, dann kam sein Gesicht immer wie naeher...=)

In dieser Kultur gilt es uebrigens als absolut unhoeflich, sich auf Tische zu setzten..Woher soll ich denn das wissen? Das hat mich jedenfalls ein kleines bisschen in Schwierigkeiten gebracht...=)

Und weil das Internet 1000mal mehr weiss als ich, guckst du hier:
http://www.history-nz.org/index.html (viel Interessantes zur neuseelaendischen Geschichte)
oder:
http://www.virtualoceania.net/newzealand/culture/maori/ (Kultur der Maoris)
und auf Deutsch:
http://www.newzealand.com/travel/de/about-nz/culture/culture-maori-culture.cfm

Leider ist es mir schon oft aufgefallen, dass zum Teil ein gewisser Konflikt zwischen den Maoris und den Nicht-Maoris besteht. Das war vor allem in Te Kuiti der Fall. Dort haben mich die Leute in meinem Alter vor den "boesen Maoris" gewahrnt. Ich habe persoenlich aber nie eine negative Erfahrung gemacht.
Hier in Wanganui verlangen die Maoris, dass der Ortsnamen in "Whanganui" geaendert wird. Diese Namensaenderung wurde im Referendum mit gut 70% der Stimmen abgelehnt. Aber die Debatte wird wohl nie zu Ende gehen...=)
Neuer Diskussionspunkt: der Chef der Maori-Partei verlangt nun, dass alle Maoris zur Universitaet gehen koennen, unabhaengig von ihren akademischen Leistungen. Alle Anderen sollen aber weiterhin Aufnahmepruefungen ablegen.
Wir werden ja sehen, wo diese Debatte hinfuehrt...

Freitag, 12. Juni 2009

Zickenkrieg im Hostel

Seit Februar leben und arbeite ich in einer Girls School. Das Zusammenleben mit 72 Maedchen im Alter zwischen 12 und 18 ist nicht immer ganz einfach- aber sicher garantiert IMMER unterhaltsam.
Mit Einigen habe ich mich sehr gut angefreundet. Fuer diese bin ich so etwas wie eine grosse Schwester, die man um Rat fragt. Andere zaehlen wohl die Tage, bis ich abgereist bin.
Zickereien und Gelaester gehoert hier ganz einfach dazu. Aber so schlimm wie letzte Woche war es wohl noch nie! Es ging um ein Maedchen, welches gestohlen hatte und die Diebesgueter weiterverkaufte.
Die anderen Girls habe sich jedenfalls zusammengeschlossen und sich von ihrer schlechtesten Seite gezeigt: Dramen, Geschrei, Traenen, Wutausbrueche, Beschuldigungen... Ich sage dazu nur eins: Reality TV ist rein gar nichts gegen das Theater, das hier abging...=)
Um auf der sicheren Seite zu stehen, musste man den wuetenden Girls ganz einfach aus dem Weg gehen. Ich haben mich deshalb in meiner kleinen Wohnung verkrochen und auf das Ende des 3. Weltkrieges gewartet...

Nun ist jedenfalls wieder Frienden eingekehrt, weil das betreffende Maedchen das Hostel verlassen hat. Wir sind eben doch wie eine grosse Familie=)

Dienstag, 2. Juni 2009

Wie die Zeit vergeht- seit 10 Monaten und ein paar Tagen in Neuseeland

Hat jemand an der Uhr gedreht?!? Ich kann es kaum glauben, dass ich nun schon seit 10 Monaten und 5 Tagen hier bin, am anderen Ende der Welt. Nach allem was ich erlebt und gesehen habe, koennte ich wohl ein Buch schreiben! Neben den vielen guten Erfahrungen, habe ich leider auch einige weniger Angenehme gemacht. Manchmal wuenschte ich mich zurueck in die vertraute Heimat. Manchmal konnte ich kaum glauben, was mir vor Augen gefuehrt wurde. Manchmal wollte ich es einfach nicht glauben.

Ich denke, dass mich dieses Jahr (obwohl es ja zum Glueck noch nicht ganz vorbei ist) positiv veraendert hat. Die Tatsache, dass man in einem fremden Land mit fremden Leuten auf sich alleine gestellt ist, laesst einem doch ein bisschen erwachsen werden. Das Kennenlernen einer neuen Kultur hat mich auch dazu angeregt, ueber meine Eigene nachzudenken. Vieles ist hier anders; aber das will nicht heissen, dass es Schlechter ist.

Dazu kann ich ein Beispiel geben: In der Weihnachtszeit kaufen die Kiwis ihre Weihnachtsbaeume im Supermarkt. Ich musste ein bisschen lachen, als ich die "gefaehlsten" Baeume entdeckte. Zuerst konnte ich mir Weihnachten ohne einen echten, schoen geschmueckten Baum (oder Baeumli=)) nicht vorstellen.
Als ich aber darueber nachdachte, stellte ich fest, dass es eigentlech gar keine so dumme Idee ist. Wie viele Baeume werden wohl jaehrlich bei uns gefaellt, nur um sie fuer ein paar Wochen ins Wohnzimmer zu stellen..?!? Und wie viele Baeume brennen jaehrlich nieder (und damit das ganze Haus), weil man die Kerzen nach all der Aufregung ueber die erhaltenen Geschenke vergessen hat..?
Erfahrungen solcher Art lassen mich unsere Traditionen kritischer ansehen. Und sie machen mich auch offener und toleranter gegenueber Neuem.

Was mich hier am meisten stoert, ist die Tatsache, dass viele Neuseelaender denken, dass die Welt um uns herum sie nichts angeht. Genau, sicher und alleine auf dieser Insel, weit entfernt von vielen anderen Laendern...warum sollen wir uns darum kuemmern, wenn in den USA ein neuer Praesident gewaehlt wird...?!? Was geht uns das an? Es ist doch soooo weit weg.
Natuerlich ist das ein bisschen uebertrieben. Und ich moechte auf keinen Fall Verallgemeinerungen vornehmen. Aber ich habe diese Saetze tatsaechlich so gehoert! In den Zeitungen findet man auch ueberhaupt nicht viele internationale News. Ungefaehr 5 Meldugen taeglich.

Wir sollten uns gluecklich schaetzen, dass wir die Moeglichkeit haben, zu reisen und andere Kulturen kennen zu lernen. Dies ist hier ganz klar nicht so einfach. Die Kiwis koennen nach Australien (aber man hat die Aussies ja aus Prinzip nicht gerne...) oder nach Fiji (was im Moment auf Grund der instabilen Lage wohl auch nicht sehr empfehlenswert ist) gehen. Daneben findet man noch viele andere Pazifikinseln, die aber recht teuer sind. Waehrend wir nur gut eine Stunde mit dem Auto fahren muessen bis wir in einem anderen Land sind, haben die Neuseelaender keine Chance, ohne einen 2stuendigen Flug irgendwo hin zu kommen. Ich denke,dass diese Tatsache die zum Teil eingeschraenkte Sicht gegenueber der Welt erklaert.
Aber wie gesagt, ich moechte nichts verallgemeinern! Ich habe viele Kiwis kennen gelernt, die gereist sind. Und die zum Teil mehr Plaetze in der Schweiz besucht haben als ich...=)

Aber viele Menschen hier koennen es sich auch ganz einfach nicht leisten, gross in die Ferien zu gehen. Erstaunlicherweise haben sehr viele Kiwis nicht einmal die Sued Insle bereist!
Geld ist sicher ein anderes Problem. Dass es uns enorm gut geht in der Schweiz und wir alle dankbar sein sollten, habe ich hier schnell gelernt. Menschen leben hier zum Teil in heruntergekommenen Haeusern, wie es bei uns nie vorkommen wuerde.
Die meisten Leute hier koennen es sich nicht vorstellen, wie es ist, in einem schoen geheizten Haus zu wohnen. Bodenheizung, was ist das denn?!?
Wenn ich abends frierend neben dem kleinen "Oefeli" in meinem Zimmer sitze, sehne ich mich nach einer Zentalheizung... Wenn ich wieder zu Hause in der Schweiz bin, werde ich zuerst einmal unsere geliebte Heizung kuessen=)

Alles in allem schaetze ich mich gluecklich, eine so einmalige Erfahrung machen zu koennen. Was ich waehrend meiner Zeit in Neuseeland gelernt habe, werde ich nie vergessen! Ich glaube, es nennt sich Lebenserfahrung...=)

Sonntag, 3. Mai 2009

Montag, 27. April 2009

HOLIDAY IN NEW ZEALAND







Die letzten zwei Wochen verbrachten ich fast ausschliesslich (hat dieses Wort wirklech so viele "s" ? Mein Deutsch wird langsam schlechter...) damit, im Bus zu sitzen und die wunderbare Landschaft der Sued Insel zu bestaunen.
Am Osterwochenende besuchte ich zuerst Taupo, wo uebrigens der groesste See des Landes liegt. Ich wurde von einer Mitarbeiterin des Hostels eingeladen. Und da ich ja grundsaetzlich alle Einladungen annehme, fand ich mich in Mitten ihrer Familie in Kinloch wieder. Das ist ein Ortsnamen=) Sie schenkten mir sogar ein Osterei!
Meine naechste Etappe fuehrte mich nach Christchurch (an der Ostkueste der Sued Insel), wo ich andere Volunteers besuchte. Christchurch scheint ein beliebtes Touristenziel zu sein- jedenfalls traf ich dort mehr Deutsche als jemals zuvor in der Schweiz.
Die Volunteers wohnen in Lyttelton, welches ungefaehr 30 Minuten enfernt liegt von Christchurch. Die Sicht von ihrem Balkon aus laesst einem neidisch werden!
Nach ein paar Tagen dort gondelte ich mit dem Zug weiter nach Greymouth. Falls du keine Karte zur Hand hast: das liegt an der Westkueste der Sued Insel. Diese Zugfahrt gilt als eine der Schoensten ueberhaupt; das sagen jedenfalls die Kiwis. Und ich muss schon sagen: es hat sich gelohnt, die teurere Variante auszusuchen! Einfach wunderbar. Ich habe wohl noch nie so viele Fotos in so kurzer Zeit gemacht! Digitalkamera machts moeglich.
Das Highlight meiner Ferien war aber der Besuch des Milford Sounds. Man hat mir erklaert, dass "es" gar kein Sound, sondern ein Fjord ist. Falls ich mich recht erinnere, wird Ersteres durch Wasser und der Fjord durch Eis geformt...? Vielleicht auch nicht.

Und weil ja Bilder mehr sagen als Worte, guckst du am besten einfach die wunderbaren Fotos an!!!


Montag, 6. April 2009

Die ersten 9 Wochen- eine Zwischenbilanz

Ich kann es kaum glauben, dass ich nun schon seit 9 Wochen hier in Wanganui (oder Whanganui; die Debatte geht wohl nie zu Ende! Bald steht ein Referendum vor der Tuer...) bin. Am Donnerstag werden wir alle in die wohlverdienten Herbstferien entlassen. Es wird also Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.
Mein Anfang hier verlief nicht so reibungslos, wie ich mir das gewuenscht hatte. Die Maedchen akzeptierten mich zuerst nicht besonders gut. Das liegt wohl vor allem an meinem Alter. Ich sehe auch etwas juenger aus, so dass ich glatt als Schuelerin durchgehen koennte=) Niemand wusste so recht, was ich hier eigentlich tue. Das fuehrte zu Missverstaendnissen. Nachdem ich aber unsere gute schweizer Schokolade verteilt hatte, mochten mich (die meisten) doch ganz gut! Viele zeigten sich auch ausserordentlich interessiert an mir und kuendigten bereits an, mich naechstes Jahr in der Schweiz besuchen zu kommen.
Auch das neuseelaendische Schulsystem war mir anfangs ein Raetsel. Ich weiss immer noch nicht, was ich von diesem Credits System halten soll! Zudem sind viele Maedchen extrem frech und respektlos gegenueber den Lehrern. Daran musste ich mich anfang erst gewoehnen. Auch wenn ich nicht mit allem in der Schule einverstangen bin und manchmal denke "das geht doch gar nicht!", akzeptiere ich es doch jetzt. Vielleicht ist es ganz gut fuer mich, einmal alles von der "anderen Seite" zu sehen. Immerhin war ich doch nicht gerade eine Musterschuelerin und habe meine Lehrer wohl mehr als einmal sehr genervt! Falls das also ein ehemaliger Lehrer liest: ich haben nun eingesehen, was fuer ein harter und stressiger Job das ist=) Und ich lerne uebrigens nun fleissig die englische Grammatik.... Nur so nebenbei.

Alles in allem ist die Arbeit fuer mich hier eine wunderbare Erfahrung. Es braucht Geduld, Einfuehlungs- und Durchsetzungsvermoegen, Mitgefuehl, mehr Geduld, Ruhe, Gelassenheit und noch mehr Geduld. Eines weiss ich aber ganz genau: Ich werde ganz bestimmt nie Lehrerin!

Und nun gehts ab in die Ferien.... Fortsetzung folgt.

BACK TO TE KUITI- THE GREAT NZ MUSTER






Letztes Wochenende besuchte ich mein altes zu Hause: Te Kuiti. Ich habe dieses Datum mit Sorgfalt gewaehlt, weil zu diesem Zeitpunkt auch noch "the great muster" stattfand. Das ist DER Event des Jahres. Am Samstag Nachmittag findet das "sheep running" statt. Dabei rennen circa 200 Schafe der Hauptstrasse entlang. Am Ende werden einige geschoren. Das ist ein Wettbewerb. Falls du jetzt denkst, dass die Kiwis komisch sind...nein,das ist nicht so=)
Schafe sind in Neuseeland nun einmal sehr wichtig; immerhin gibt es hier ungfaehr 70 Millionen hier! Und nur etwa 4 Millionen Menschen...
Sogar der Prime Minister John Key war mit dabei (ich habe ihn gesehen!!!!). Te Kuiti ist wohl nie so belebt wie an diesem Wochenende. Das gilt uebrigens auch fuer die Dorfbar.
Danach finden noch shearing competitions statt...Immerhin ist Te Kuiti ja die Welthauptstadt des Schafschurs!
Ich besuchte natuerlich auch das Altersheim, wo ich von August bis Dezember gearbeitet habe. Dabei wurde ich doch ein bisschen traurig... Meine zwei absoluten Lieblinge sind leider schon gestorben=( Und die meisten anderen Residents erkannten mich nicht mehr. Einige, die im Dezember noch munter rumgelaufen sind, sitzen jetzt im Rollstuhl. Es hat sich einiges veraendert!

Trotzdem hatte ich ein wunderbares Wochenende. Mit ganz schoen vielen Schafen.