Mittwoch, 2. September 2009

Re-entry Schock?

Die ersten Wochen zurueck in der Schweiz waren ein emotionales Auf und Ab fuer mich. Man hatte uns bereits im Final Camp erklaert, dass dieser "re-entry schock" ganz normal sei und jeder so etwas fuehlen wuerde. Doch das es SO schlimm ist, haette ich nicht gedacht! Tatsaechlich konnte ich mich anfangs fast nicht mehr in der Schweiz zurecht finden.
Bereits das Auspacken meiner Sachen brachte mich vor die ersten Schwierigkeiten: ich fuehlte mich wie ein Fremder in meinem eigenen Zimmer, denn ich hatte voellig vergessen, wo ich was gelagert hatte! Staendig musste ich alle Schraenke und Schubladen oeffnen, weil ich einfach nichts finden konnte.
Die technischen Geraete in unserem Haus waren ebenfalls ein Raetsel fuer mich: Wie bedient man eine so moderne Wasch- oder Kaffeemaschine?!? Anfangs wurde ich oft ausgelacht, weil ich offenbar elementare Sachen vergessen hatte.
In den ersten Wochen hatte ich viel Kontakt zu den anderen Volunteers. Alle berichteten von aehnlichen Erfahrungen.
Es kam mir so vor, als ob niemand wirklich an meinen Geschichten interessiert ist oder meine Fotos sehen moechte. Natuerlich weiss ich, dass ich dabei falsch liege. Man interessiert sich fuer mein Neuseeland-Abenteuer. Aber man will auch nicht IMMER darueber reden. Ich aber schon! Es gibt schliesslich soooo viel zu erzaehlen.
Der schwierigste Teil war aber das Wieder-Angewoehnen an das stressige, schnelle Leben in der Schweiz! Ein Jahr lang hatte ich ohne den geringsten Stress oder Zeitdruck vor mich hin gelebt, einfach jede Sekunde genossen. Und jetzt? Der Bus wartet nicht auf mich! Hier muss man puenktlich sein. Und vor allem ganz schoen schnell. Dies machte mir anfangs schwer zu schaffen.

Nun, nach mehr als einem Monat wieder zu Hause, habe ich mich recht gut eingelebt. Trotzdem schwelge (ist das ueberhaupt ein Wort?!?) ich oft in alten Erinnerungen von Neuseeland. Ich vermisse dieses wunderbare Land. Ich werde sicher bald wieder einmal zurueckkehren...

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