Dienstag, 25. August 2009

FINAL CAMP ODER EIN SPRUNG IN DIE TIEFE

Noch einmal traf sich unsere Volunteer-Gruppe zu einem letzten Camp in Tauranga. Den ersten Tag verbrachten wir damit, ueber unsere Erfahrungen, Schwierigkeiten, Aengste, Zukunftsplaene und schoensten Momente hier in Neuseeland zu reden. Dabei gab es einiges zu lachen, aber auch zu schmunzeln. Wir erinnerten uns an den Moment, als wir uns alle zum aller ersten Mal begegnet waren, wie wir naiv und unwissend auf das Bevorstehende gewartet haben. Nun- ein Jahr spaeter- hatten wir uns alle veraendert. Wuerde uns das einleben zu Hause schwer fallen? Konnten wir uns wieder so gut in das altbekannte System integrieren? Re-Entry Schock nennt sich das, das Einleben "zu Hause". Und wie sich spaeter heraus stellen sollte, ist dies eine genau so wichtige Erfahrung wie das Austauschjahr selber.

Der zweite Tag war eine Mutprobe. Neuseeland ist immerhin das Land der Extreme; man kann also nicht nach Hause gehen, ohne irgendeinen Extremsport gemacht zu haben. Und genau das taten wir. Obwohl ich mir ja IMMER geschworen hatte, dass ich NIEMALS freiwillig von einem Turm springen wuerde, tat ich es am Ende trotzdem=)
Ich entschied mich, zusammen mit einer Freundin zu springen. Und wir schrien, als wir vom 43 Meter hohen Turm in die Tiefe sprangen...und wir schrien...und wir schrien..wann ist es endlich vorbei?!? Irgendeinmal war es dann schliesslich vorbei..und es war mit Abstand das beste Gefuehl!! Wir waren soooo stolz auf uns!!!
Doch damit war es noch lange nicht vorbei: die zweite Aktion war der sogenannte "freefall xtreme". Dabei wurde man durch blasende Luft zum Schweben gebracht. Nachdem ich den Bungy ueberlebt hatte, konnte mich nichts mehr aus der Ruhe bringen. Besonders geniessen konnte ich es aber trotzdem nicht. Wir sollten in dieser unbequemen Flugposition ausharren (wobei die lustigsten Fotos entstanden sind=)) und auf die Anweisungen des Leiters warten. Leider konnte ich aber kaum atmen, so dass ich nur auf das Ende hoffte und schon gar nicht den Leiter beobachtete! Dieser liess mich etwa eine Minue "rumschweben", bis er mich von meinem Leiden erloeste. Ich war extrem erleichtert, als ich endlich wieder festen Boden unter den Fuessen hatte! Wir hatten ueberlebt=)

Schliesslich kam der Abschiedstag. Traenen flossen, Adressen wurden ausgetauscht und Versprechungen gemacht ("ich komme dich naechstes Jahr in Costa Rica besuchen!"). Voller Stolz hielten wir unser ICYE Zertifikat in den Haenden. Wir waren stolz auf uns, dass wir es alle durchgehalten hatte und nicht aufgegeben hatten. Auch wenn wir bald auf der ganzen Welt verteilt sein werden, wuerde uns doch das gemeinsame Erlebnis Neuseeland fuer immer verbinden. Ich bin sicher, dass ich hier ein paar Freunde fuers Leben gefunden habe!

Und nun mussten wir uns auf die Heimreise vorbereiten. Ganz schoen traurig.

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